Derbystimmung auf dem „Betze“: Die Partie zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Karlsruher SC ist ein echter Klassiker im Südwesten Fußballdeutschlands, insbesondere in den 80er und 90er Jahren gab es etliche rassige Bundesliga- und Pokalduelle zwischen den beiden Traditionsmannschaften. Inzwischen ist es zwar deutlich ruhiger um beide Vereine geworden, was der alten Rivalität aber keinen Abbruch tut. Am Freitag waren bereits 43.500 der 49.780 Karten verkauft, so dass heute mit einem nahezu ausverkauften Haus, mindestens 5000 Gästefans und einer überaus stimmungsvollen Kulisse zu rechnen ist. Die Rollen sind klar verteilt, der FCK, als Aufstiegsanwärter ohnehin favorisiert, befindet sich nach misslungenem Saisonstart seit dem Trainerwechsel auf dem aufsteigenden Ast, während man beim KSC nach zwei bitteren Niederlagen in Folge noch damit beschäftigt ist, sich die Wunden zu lecken. Dass man beim 1:2 gegen den 1. FC Köln einem Ligafavoriten lange Zeit Paroli bieten konnte, lässt die Badener immerhin nicht ganz mutlos die heutige Partie gehen.
Unter Trainer Kosta Runjaic holte der 1. FC Kaiserslautern sieben Punkte aus drei Spielen, blieb dabei ohne Gegentreffer und kann nun durch einen Sieg den Drei-Punkte-Rückstand zu den Aufstiegsrängen zumindest für einen Tag wettmachen. „Wir haben zuletzt gut gespielt, als Mannschaft eine Entwicklung durchgemacht. Wir wollen vor toller Kulisse wieder ein besonderes Betze-Gefühl aufkommen lassen“, gibt der 42-Jährige die Entwicklung der letzten Wochen wieder und fügt hinzu: „Wir haben Lust auf mehr.“ In personeller Hinsicht hat der Fußball-Lehrer wenig Anlass, an der zuletzt erfolgreichen Formation etwas zu ändern, so dass wohl dieselbe Elf auflaufen wird, die vor zwei Wochen in Bielefeld einen souveränen 3:0-Sieg eingefahren hat.
Gästetrainer Markus Kauczinski hingegen plant offenbar eine Systemumstellung, will der Mannschaft mit einem 4-2-3-1 mehr Stabilität geben. Dimitrij Nazarov soll als Zehner hinter der einzigen Spitze Koen van der Biezen agieren. Im Mittelfeld wird es durch den Ausfall von Gaetan Krebs, der sich einer Hüft-OP unterziehen musste und mindestens bis zur Winterpause fehlt, eine weitere Veränderung gegenüber dem Spiel gegen Köln geben. Selcuk Alibaz könnte trotz zehntägiger Trainingspause – den 23-jährigen Deutsch-Türken plagten Adduktorenprobleme – wieder in die Startelf rücken, der junge Spanier Manuel Torres, inzwischen für die Startelf gesetzt, würde in diesem Fall von der rechten auf die linke Außenbahn wechseln. Da Alibaz erst am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, wird Kauczinski über seinen Einsatz kurzfristig entscheiden.
Wie alle anderen Spiele wird auch diese Partie ausschließlich im Pay-TV bei Sky und Liga Total übertragen. Einen offiziellen Live-Stream im Internet gibt es mit Ausnahme von Sky Go leider nicht, allerdings sollte man auf den einschlägigen Seiten einen funktionierenden Stream finden. Ansonsten bietet es sich an, die 90 Minuten in einem der zahlreichen Live-Ticker zu verfolgen oder aber auf das Fußballradio “Sport1.fm” auszuweichen.
Voraussichtliche Aufstellungen:
1. FC Kaiserslautern: Sippel – Dick, Simunek, Torrejon, Löwe – Karl, Ring – Matmour, Gaus – Occean, Idrissou
Karlsruher SC: Orlishausen – Klingmann, Gordon, Mauersberger, Vitzthum – Varnhagen, Yabo – Alibaz, Nazarov, Torres – van der Biezen